Das Vorbild für diese Fibel / Brosche stammt aus Birka in Schweden und ist im Original als Anhänger gearbeitet. Das Stück ist mit einer recht feinen Nadel ausgestattet und sollte daher nicht für schwere Wollstoffe verwendet werden, ist als Brosche jedoch uneingeschränkt verwendbar.
- Material Bronze, Größe ca. 37 x 31 mm, Gewicht ca. 5,6 g
Allgemeine Informationen:
Auf einem gotländischen Bildstein findet sich ein weiteres, sehr ähnliches Bildnis. Die Darstellung zeigt eine weibliche Figur mit Trinkhorn im Prachtgewand, mutmaßlich eine Fylgja, Dise, Norne oder Walküre.
Als Fylgja bezeichnet man in der germanischen Kultur einen weiblichen Folgegeist, über welchen jeder Mensch verfügt und welcher ihn Zeit seines Lebens begleitet. Ähnlichkeiten zur modernen Engel-Esoterik sind durchaus feststellbar, eine Gleichsetzung ist allerdings keineswegs angezeigt.
Disen sind weibliche Schutzgottheiten, denen in Skandinavien traditionell zu Winterbeginn ein Opferfest ausgerichtet wurde - das Disenblot. Aber auch in Deutschland finden sich Hinweise auf die Disenverehrung und selbst der rheinische Matronenkult muß vermutlich dazu gezählt werden. Ob man die Hagedisen (Hexen) auch dazu rechnen kann ist dagegen trotz der Namensgleichheit noch nicht gesichert.
Nornen sind die drei Schicksalsgottheiten mit den Namen "Urd" (das Gewordene), "Verdandi" (das, was wird) und "Skuld" (das was werden wird) - was jedoch nicht mit dem Verständnis der heutigen Begriffe Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzusetzen ist.
Walküren nennt man weibliche Geistwesen, die dem Gefolge Odins angehören. Sie erwählen gefallene Krieger vom Schlachtfeld, kühren sie als "Einherjer" (die ehrenvoll Gefallenen) und begleiten sie nach Wallhall. Aber auch die Göttin Freyja wird u. a. als oberste Walküre bezeichnet, denn sie hat die erste Wahl noch vor Odin, dem Allvater.