(Gut, das ist jetzt wirklich kein Buch. Nur fand der Aufkleber in einer anderen Kategorie beim Einbau in den Shop keinen sinnvolleren Platz und um ihn zu verstehen, ist Lesen hilfreich.)
Der Aufkleber, um deutlich zu machen, dass Wikinger Nazis* doof finden, auch wenn Nazis* Wikinger leider oft gut finden!
(* Der Begriff schließt hier Rechtextremisten / "besorgte Bürger" / Identitäre / Angstgermanen / Artgläubige mit ein. Ach, ja, Linksextremisten finden wir auch doof, aber die klauen ja nicht ständig Fotos von Wikingerdarstellern für ihre beschissenen Facebook-Hetzseiten.)
- rund, Durchmesser ca. 9,5 cm, weißer Hintergrund, UV-beständig
- das Foto zeigt mehrere Exemplare, Preis und Beschreibung beziehen sich auf ein Stück
- versandkostenfrei
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Wikinger und Nazis haben nichts miteinander zu tun, wenn man vom Missbrauch der Germanen-Forschung und Wikinger-Kultur durch die Ideologen des 3. Reiches absieht. Leider hält dieser Missbrauch bis heute an. (Ein Fotograf, der viele seiner Fotos auf Webseiten für die "Rettung der Blonden Kinder" und der "germanischen Rasse" fand, stellt die berechtigte Frage, ob dazugehörige Menschen, also hoffentlich ihrem Weltbild entsprechend blond, nicht fotografieren könnten...)
- Wikinger waren keine Rassisten. Es gibt genug historische und archäologische Beweise, dass bei ihnen zählte, was ein Mensch konnte - und nicht, wie er aussah. (z.B. die prunkvolle Oseberg-Bestattung für eine höchstwahrscheinlich dunkel aussehende "ausländische" Frau; genetische Nachweise in der isländischen Bevölkerung, dass deren Vorfahren den Kinder aus den Verbindungen von Norwegern mit fremden Frauen das Recht zu leben gaben, auch wenn ihre Mütter wohlmöglich Sklavinnin waren. O.k., das kann auch heißen, dass das Aussehen doch wichtig war, falls es auf die Bevorzugung von exotischen Schönheiten hinweist. Da kriegt ein "ethnopluralistischer Germane" von heute ja Pickel!)
- In die Sklaverei verkauft werden konnte jeder, der sich nicht wehren konnte. Menschenrechte gab es in diesem Sinne nicht, aber Gesetze, nach denen sich Sklaven freikaufen konnten oder die das Verletzen selbst eines Sklaven, immerhin galt er bis zu einem möglichen Freikauf als Eigentum, mit einer Strafe belegten. Wikinger hatten keine kruden Herrenmenschentheorien.
- Kampf gegen die "fremde Neureligion": Klöster zu überfallen und Kirchen auszurauben war "wirtschaftlich sinnvoll". Durch alte Handelsberichte wussten die Wikinger um die prachtvollen Schätze, die von unbewaffneten Mönchen beispielsweise in Lindisfarne verwahrt wurden. Solche Raubzüge waren keine heidnischen Heldentaten, wie es leider oft auf T-Shirts zu lesen ist. Schließlich ließ sich ihre Elite, vielleicht auch nur aus Macht-, Wirtschafts- und Bündnisgründen heraus, auf diesen neuen Glauben ein, der lange parallel in ihren Regionen toleriert wurde.
- Die Erfolge der Wikinger als kriegerische Seefahrer gründen sich auf weltoffener Neugier. Wenn es nicht Ziel war, zur Gewinn- und Machtmaximierung alles niederzumetzeln, dann konnten sie langanhaltende Bündnisse mit Fremden eigehen. Sie dienten in der Leibgarde des byzantinischen Kaisers und siedelten sich in der Normandie an, wo sie friedlich die Kultur dieser besonderen Region mitbegründeten und darin aufgingen. Sie prägten die Länder, die sie besuchten, nicht nur durch Raub, wie die Spachforschung aufweist. Sie nahmen Neues begierig in ihre Kultur auf, wie archäologische Funde belegen. Die Angst vor Überfremdung und Kulturverlust, die gerade umgeht, fordert Dichtmachen, Ausgrenzen und Mumifizieren von alten Traditionen. Mut zu Neuem und Zutrauen für Herausforderungen sollte uns der Blick auf die Geschichte geben, in der es bis heute kein starres Jetzt, sondern beständige Entwicklung gibt. Angst ist Götterferne!
Dieser Aufkleber wird diejenigen ärgern, die die Frakturschrift gern vom Ruf als "Nazi-Schrift" befreit sähen. Die Geschichte dieser "gebrochenen" Buchstaben reicht tatsächlich in lange Jahrhunderte der Schriftkultur zurück. Vielen ist sie jedoch vor allem von Druckerzeugnissen aus der Nazi-Zeit und von T-Shirts mit eindeutigen politischen Aussagen bekannt, die dann meist als "T-Hemden" angeboten werden. (Gehen Nazis eigentlich "anschnur", wenn sie im "Weltnetz" unterwegs sind?) Naja, jedenfalls reichen auch bei Schrift 12 Jahre, um etwas Geschichtliches für Ewigkeiten zu versauen... Da hilft auch nicht die feine Ironie, dass diese Schrift 1941 von den Nazis abgeschafft werden sollte! Aber was soll´s - Fakten haben ja noch nie interessiert. ;-)
Im Vordergrund steht, dass diese Schrift meistens für politische Inhalte verwendet wird, mit denen wir als Beowulf-Shop und als Darsteller der Wikingerzeit nichts zu tun haben wollen!
"Wikinger gegen Rechts"!