Frauendarstellung, wie sie Ende April 2014 im Osten der dänischen Insel Fünen gefunden wurde und zur Zeit im Wikingermuseum in Ladby ausgestellt ist. Das etwas größere Original besteht aus Silber und hat auf seiner Oberfläche die Reste einer Vergoldung. Die gesamte Oberfläche der Kleidung scheint in Form von verschiedenen Textilstrukturen verziert zu sein. Ob das dreiseitige Ornament zwischen den Händern der Frau einen Knoten oder eine
Kleeblattfibel darstellen soll, wird in der Fachwelt diskutiert, denn eine solche dreiseitige Fibel findet sich in Grabfunden immer in Brusthöhe und nicht auf dem Bauch.
Die Figur mit dem zweidimensionalen Körper hat - im Gegensatz zu einigen anderen Funden - erstaunlicherweise einen dreidimensionalen Kopf. Dieser ist hinten mit einem Haarknoten geschmückt und weist drei Öffnungen auf. Durch die beiden seitlichen kann eine feine Kette gezogen werden, um die Figur als Anhänger zu tragen. Mit Hilfe eines Stäbchens, das in das Loch unter dem Haarknoten geschoben und unten in die Erde gesteckt wird, kann diese Figur auch senkrecht aufgestellt werden. Beide Verwendungen sind auch mit diesem Replikat des Fundes möglich.
Da der Figur neben ihrer reichen Kleidung keine weiteren Attribute beigefügt sind, die typisch für eine der Göttinnen wären, bleibt es ihr Geheimnis, wen sie denn darstellen soll. Möglich ist eine Interpretation als prachtvolle Asengöttin, aber auch die Darstellung der Vanengöttin Freya wäre denkbar, wenn die Struktur im Brustbereich den Brisingamen-Schmuck darstellen soll.
- Material Silber 925
- Größe ca. 28 x 12 mm
- Gewicht ca. 5,4 g
Das 4. Foto zeigt die oben beschriebene, kleinere Version und
die Figur in Originalgröße. Preis und Beschreibung hier beziehen sich allein auf die linke der beiden Figuren.
Allgemeine Informationen:
Figürliche Darstellungen aus der Wikingerzeit sind äußerst selten. Im Jahr 2103 wurde eine dreidimensionale Frauendarstellung gefunden, die mit Schwert und Schild bewaffnet als Walküre interpretiert wird. Zuvor schon gab es mehrere zweidimensionale Frauendarstellungen in Form von den oben verlinkten Anhängern, die Frauen im Profil zeigen, unterschiedlich aber meist prachtvoll gekleidet und teilweise mit einem Horn in der Hand.
Zum einen werden durch diese Funde Diskussionen angeregt, ob diese Darstelllungen Frauen, Walküren oder gar Göttinen (und wenn ja, welche) zeigen, zum anderen liefern diese bildlichen Darstellungen auch Informationen über wikingerzeitliche Frauenkleidung. Abgesehen von den wenigen, an Fibelfunden haftenden Faserresten, die durch die Metallreaktionen vor dem Verrotten bewahrt wurden, liegen zu ihrer Rekonstruktion selten Abbildungen wie beispielsweise auf gotländischen Bildsteinen vor.