Schlüssel

Unter den archäologischen Schlüsselfunden der Wikingerzeit, manchmal kunstvoll verziert, gibt es neben Schlüsseln für den funktionellen Gebrauch auch solche, die eher als amulettartigen Ziergegenstand zu betrachten sind. Zur Nutzung eines Schlüssels musste ein Haushalt aber erst einmal über Güter verfügen, die wegzuschließen es sich lohnte. Den Schlüssel für Truhen oder Kästen trugen die Frauen offen bei sich, was sie als vermögende Frau kennzeichnete. (Zumindest deuten die Funde von Schlüsseln in weiblichen Wikingergräbern darauf hin.) Ein schönes Schlüsselamulett passt daher zur Reenactment-Darstellung einer wohlhabenden Wikingerfrau.
Schlüssel haben in vielen Kulturen neben ihrer Funktion auch symbolischen Charakter. In der nordischen Mythologie kann der Schlüssel - neben der allgemeinen Bedeutung als ein Zeichen von Wohlstand - als Symbol der Göttin Frigg / Frija gesehen werden. Sie ist nämlich die Hausherrin, die Verwalterin von Hab und Gut, sie hält die Dinge zusammen und am Laufen. Wer sich im Bereich sieht, die Familie und den Haushalt weit- und umsichtig, liebevoll und wohlwirtschaftend zu versorgen und den Hausstand zu pflegen und zu mehren, findet mit einem Schlüsselamulett Friggs Zeichen. Ihr, die althochdeutsch "Frîja" genannt wurde, ist in der alten Bezeichnung "Frîatac" der Freitag geweiht.