Die Darstellung dieser Fibel (auch Gewandspange oder Brosche) entspricht einer kleinen, spätwikingerzeitlichen Reiterfigur, welche in Birka, Schweden gefunden wurde. Das Stück ist mit einer recht feinen Nadel ausgestattet und sollte daher nicht für schwere Wollstoffe benutzt werden, ist als Brosche jedoch uneingeschränkt verwendbar.
Allgemeine Informationen:
Die Annahme, es handele sich bei dieser Figur um Odin auf seinem Pferd Sleipnir erscheint schlüssig, läßt sich bisher aber leider nicht definitiv belegen.
Odin ist der bekannteste Name des ersten der germanischen Götter. Im Südgermanischen Kulturraum kennt man ihn als Wodan, was soviel wie "der Wütende" bedeutet. Wütend allerdings im Sinne von Extase und nicht im Sinne von boshaft zerstörend. "Der Wanderer", Speergott, Reitergott, Toten- und Kriegsgott, Anführer der "Wilden Jagd", Gott der Heilung, Runengott, Dichtergott, Göttervater, (Mit-)Erschaffer der Menschen und Ahnherr vieler Königsgeschlechter sind nur einige weitere Stichworte auf diesen in jeder Hinsicht vielfältigen und schillernden Mythos.
Sein achtbeiniges Pferd "Sleipnir" gilt als das beste unter den Götterpferden, seine beiden Raben "Huginn" und "Muninn" berichten ihm täglich aus aller Welt und auch die beiden Wölfe "Geri" und "Freki" gehören zu ihm. Der Speer "Gungnir" und der Ring "Draupnir" sind seine Attribute, desweiteren trägt er einen Hut und einen Mantel. Odin hing neun Nächte verwundet am windigen Baum und empfing danach die Runen, er suchte Rat und opferte ein Auge für einen Schluck aus dem Brunnen der Weisheit. Zauberei, Allwissenheit und schamanische Heilkunst sind wesentliche Fähigkeiten Odins.
Allgemeine Info zu Fibeln hier im Beowulf-Lexikon