Bergkristall
Bei unseren Bergkristallamuletten handelt es sich um Nachbildungen von wikingerzeitlichen Schatzfunden aus Gotland. Mehrere Schatzfunde der Insel enthielten Bergkristalle in ganz besonderen Variationen. Neben einem Collier aus silbergefasstem Bergkristall in verschiedener Größe, kombiniert mit granulierten Silberperlen, fanden sich dort auch einzelne geschliffene Bergkristalle in Kugel- und in Linsenform sowie einzelne Bergkristallamulette. Diese Art von Bergkristallschmuck mit seinen granulierten Silberfassungen fand sich bisher nur auf Gotland.
Aus alemannischen Gräbern kennt man Bergkristallkugeln zwar ebenfalls, jedoch weisen diese im Vergleich relativ grobe Fassungen auf. Die angewandte Filigrantechnik der Fassungen aus Gotland (auch die dortigen Silberperlen wurden auf diese Weise hergestellt) legt jedenfalls die Vermutung nahe, daß sie von einem slawischen Kunstschmied hergestellt wurden. Bei dieser Fertigung werden die Verzierungen nicht gegossen, sondern in mühevoller Kleinarbeit einzeln aufgelötet. Eine typische Praktik der Schmuckfertigung des slawischen Kulturraumes.
Bedeutung bzw. mögliche Verwendung:
1. Dem Bergkristall werden in der Heilsteinkunde besondere energetisierende Wirkungen zugesprochen, es ist allerdings nicht gesichert, ob diese Lehre auch damals schon verbreitet war.
2. Geschliffene, klare Bergkristalle eignen sich auch als Brennglas, bei Sonnenschein kann man damit also ein Feuer entzünden. Damalige Feuerschläger waren zwar meistens nicht ganz so hübsch anzusehen, sind für den praktischen Gebrauch aber wesentlich besser, da wetterunabhängig.
3. In der Wikingerzeit kannte man noch keine Brillen. Die klaren Kugeln eignen sich als grobes Vergrößerungs"glas", während die sogenannten "Visby-Linsen" bei heutigen Augenoptikern und -Ärzten schon einige Male für Verwunderung gesorgt haben. Letztere sind überwiegend bikonvex und asphärisch gestaltet, was einige Fragen bezüglich der Art der Fertigung aufwirft.
4. In alten Überlieferungen heißt es, mancher könne durch eine Kristallkugel in andere Welten schauen oder gar einen kurzen Blick auf die Zukunft erwirken. Dazu gehört allerdings eine ganze Menge Übung...
Bergkristall ist der Begriff für ein Mineral welches als "reiner Quarz" bezeichnet wird. Solche reinen Quarze wurden schon in der Altsteinzeit zur Herstellung von Werkzeugen, Waffen und Schmuck verwendet. In der Frühgeschichte Nord- und Mitteleuropas findet sich Bergkristall hauptsächlich als Schmuck verarbeitet.
Die von uns unter dem Begriff "Bergkristall" angebotenen Schmuckreplikate bestehen aus reinem Quarz und - trotz der Ähnlichkeit - nicht aus Glas!
Perlen der Wikingerzeit bestehen widerum meistens aus Glas, aber auch granulierte Silberperlen wurden gefunden. Weitere Materialien für wikingerzeitliche Perlen sind Knochen, Horn, Holz und natürliche Muschelperlen. Bei uns im Laden findet Ihr immer auch zusätzlich eine Auswahl besonderer Perlen aus verschiedenen Materialien von Perlenmachern der heutigen Wikingerwelt.
Der sogenannte "Sonnenstein", welcher zur Wikingerzeit angeblich als Navigationshilfe auf Schiffen mitgeführt wurde, besteht dagegen nicht aus Reinquarz, sondern aus isländischem Doppelspat (Calcit).