Dreiwirbel

Im europäischen Kulturkreis wird der Dreiwirbel in verschiedenen Varianten bereits seit über 5000 Jahren verwendet. Eine der ältesten Darstellungen findet sich am Megalithbauwerk in New Grange, Irland. Aber auch im römischen Reich (das Wappen von Süderbrarup in Schleswig-Holstein zeigt eine sehr klassische Dreiwirbelform auf einem römisch beeinflussten Fund aus dem nahe gelegenem Thorsberger Moor) und in der Wikingerzeit (zum Beispiel auf gotländischen Bildsteinen, diversen Spinnwirteln und Gewichten) wurde dieses Symbol häufig eingesetzt.

Weitere Bezeichnungen für den Dreiwirbel sind Triskele oder Triskel. Schriftliche Überlieferungen zur Bedeutung liegen leider kaum vor. Das mögliche Spektrum reicht von einer Darstellung des Lebenskreises (Werden, Bestehen, Vergehen) über ein Sonnensymbol bis hin einer dreigestaltigen weiblichen Gottheit (junges Mädchen, reife Frau, weise Alte).

Für den nordischen Kulturkreis denkbar wären auch die drei Nornen (Urd, Verdandi und Skuld), welche im indoeuropäischen Kontext eine Verwandschaft mit den griechischen Moiren (Klotho, Lachesis und Atropos), den römischen Parzen und den slavischen Sudice aufweisen. Nicht zuletzt gehörten dann aber auch die drei Matronen, für welche sich über 800 Nachweise in Form von Votivsteinen in der ehemaligen römischen Provinz Niedergermanien (südliches Rheinland) fanden, in diesen Zusammenhang. Die Matronenverehrung ist dort bis heute aktuell, wurde aber auch in Frankreich, Spanien und Italien praktiziert.

Die Zahl 3, welche hier symbolisch dargestellt wird, gilt aber auf jeden Fall in nahezu allen Kulturen weltweit als heilige Zahl.