Götterfiguren

Die Darstellung von Göttern war in nahezu allen Kulturen weltweit verbreitet. Vorschriften der monotheistischen Religionen (z. B. das biblische Bilderverbot) sollten der polytheistischen Bilderverehrung entgegenwirken und haben vor allem im Judentum und im Islam, aber auch in christlichen Strömungen bis heute ihre Bedeutung.

Heidnische Götterdarstellungen werden daher (abwertend) auch als „Götzen“ oder „Abgötter“ bezeichnet.

Die frühesten Götterfiguren unserer Kultur sind vermutlich die voluminösen, weiblichen Figurinen aus dem Jungpaläolitikum (ca. 40000 bis 9700 Jahre v. d. Zt.). Eine der bekanntesten Idole dieser Art ist sicher die berühmte „Venus von Willendorf“. Aus diesem Zeitraum existieren jedoch keinerlei Schriftquellen und nur wenige andere Hinweise auf die damals übliche, religiöse Kultpraxis. Deshalb kann natürlich niemand mit Sicherheit behaupten, das es sich bei diesen Skulpturen um die Darstellung von Göttinnen handelt, aber sehr wahrscheinlich ist es wohl schon.

Auch bei jüngeren Figuren, wie z. B. die „antropomorphen Pfahlgötter“, welche in einen Zeitraum vom Mesolitikum (9700 v. d. Zt.) bis ins Frühmittelalter (1050 n. d. Zt.) datieren, läßt sich eine solche Bezeichnung oft nicht mit Sicherheit verwenden. Die Wissenschaft scheint aber dennoch genügend Hinweise zu haben, um die Bezeichnung „...götter“ zu wählen. Eines der wohl bekanntesten Götterpaare dieser Art, befindet sich hier ganz in der Nähe, im Schloss Gottorf. Das „Götterpaar von Braak“ aus dem 5. Jhdt. v. d. Zt. symbolisiert die damalige Kultpraxis, wie kaum ein anderer Fund unserer Kultur – und das, obwohl wir über die religiösen Vorstellungen dieser Zeit kaum etwas wissen!

Einfacher ist es dagegen mit heutigen Götterfiguren, wie unsere „Freyja“ und „Tyr“, welche wir im Rahmen des Projektes „Lollfußer Mythenpfad“ aufgestellt haben. Es gibt eine dreisprachige Beschilderung, Flyer und eine Internetseite auf der alles erklärt wird. Das alles können uns die Götterfiguren früherer Zeiten nicht bieten...