Die Form dieses Drachenkopfes, dessen Nacken eine Lockenmähne ziert, wurde sowohl durch den Fund einer Gussform als auch durch mehrere Metallfunde überliefert. Einer davon (Fundort: Hafen von Birka) war wohl einst auf eine Nadel gesetzt, wie sie komplett im Hafenbecken von Haithabu gefunden wurde - dort allerdings mit einem anderen Drachenkopf. Dieser gelockte Drachenkopf fand inzwischen jedoch noch eine weitere Verwendung:
Im Nordosten der Insel Fünen liegt in direkter Nähe zum Kerteminde-Fjord ein Grabhügel, in dem 1935 ein Wikingerschiff gefunden wurde. Dieses Schiff, das um 925 n.d.Z. für die letzte prunkvolle Reise eines verstorbenen Häuptlings an Land gezogen worden war, hat die Länge von fast 22 Metern und 3 Metern Breite, war für ca. 30 Ruderer ausgelegt und besaß auch ein Segel. Das Holz des Schiffes ist fast vollständig vergangen, aber durch seinen Abdruck im Erdreich, durch rund 2000 Eisennieten und andere Spuren, ist seine Form überliefert.
Im Mai 2016 wurde nach mehrjähriger Bauzeit ein Nachbau dieses Schiffes im Kertemindefjord zu Wasser gelassen. Im Grabhügel fanden sich an der Stelle, wo der Bug des Schiffes war, mehrere auffällige Eisenlocken. In der Annahme, dass diese eine Verzierung des Drachenkopfes gewesen sind, wurde der Nachbau mit einem Kopf in genau der Form wie durch die Gussform überliefert vollendet. Somit kommt dieser Drache ganz aktuell zu neuer Bekanntheit!
- Material Bronze
- Größe ca. 41 x 26 mm
- Gewicht ca. 5,1 g
Allgemeine Informationen zu Drachendarstellungen der Wikingerzeit im Beowulf-Lexikon