Eng gewickelter Beifuß (Artemisia vulgaris) enthält so viel ätherischen Öle, dass Beifußbuschen / Beifußbündel zu den klassischen Räucherbündeln gehören, die ohne zusätzliche Hitzequelle zu verwenden sind.
Beifuß kommt weltweit in verscheidenen Arten vor und wird häufig für spirituelle Zeremonien verwendet. Er ist eins der 9 Kräuter, die im altangelsächsischen Neunkräutersegen aufgezählt sind. Er wird dort "Una" genannt und als erstes und "ältestes Kraut" in der Aufzählung um seine Wirkung angerufen. Dieser Räucherbuschen eigenet sich sehr schön zur Verwendung in Reinigungsritualen und Platzweihen.
In der Beschreibung des Beifußes bei den Räucherstoffen haben wir vor langer Zeit versucht, eine Beziehung zur nordischen Mythologie und zu Thor aufzuzeigen. Dabei bezogen wir uns auf das deutliche Auftreten der Beifußpflanze zur sommerlichen Gewitterzeit und Beinamen der Pflanze mit Bezug auf Gürtel und Mittsommer. Inzwischen gibt es Kritik daran, dass in machen, auch von uns damals verwendeten Informationen zu Kräuternamen und Bräuchen kaum Quellenangaben zu finden sind. Das trifft auch auf die Beifuß-Namen "Gürtlerkraut" oder "Sonnwendgürtel" zu. Gerade wenn es in diesen Informationen heißt "...schon die alten Germanen..." wäre ein Hinweis auf den Ursprung der Überlieferung nötig, denn unser Wissen über die vorchristlichen Kulturen Nordeuropas ist leider nicht so üppig, wie wir es gern hätten. *
Tatsache ist, dass der Beifuß sich aufgrund seiner langen Form sehr gut zum Flechten von Gürteln oder Kränzen sowie zum Binden von Räucherbuschen eignet. Er steckt seine Kraft nicht in auffällige Blütenpracht, sondern protzt mit starkem Aroma. Von diesem Aroma sollten allerdings Schwangere nicht zu viel abbekommen.
- Größe des Räucherbündels ca. 22 x 5 x 3 cm
- Dieses große Bündel kann durch Ersticken der Glut in Sand in Etappen verwendet werden. Wie lange die Brenndauer insgesamt beträgt, haben wir leider noch nicht ganz ausprobiert.
* Tatsächlich findet sich ein Beifuß-Beiname mit Bezug auf Gürtel und Mittsommerfeuer-Tradition in einer Schrift von Lorenz Fries aus dem Jahr 1535. Daraus jedoch einen Bezug zu Thor und seinem in den Eddas (verfasst im 13. Jht.) erwähnen Kraftgürtel "Meningiard" zu ziehen und das Ganze als "germanische Tradition" zu bezeicnen, sehen wir als etwas weit hergeholt.
Allgemeinde Info zu Räucherbündeln:
Räucherbündel sind eng gewickelte Trockenkräuter, deren verwendete feine Bestandteile sehr viel aromatische Bestandteile haben. Dadurch können sie auch ohne zusätzliche Hitzequelle nach dem Entzünden eines Endes am Glimmen gehalten werden, indem sie leicht gewedelt oder angepustet werden.
Wegen der Möglichkeit, dass dabei Aschestücke oder kleine, noch glühende Teile abfallen können, sind Räucherbündel am Besten im Freien zu verwenden. Bei einer Verwendung in Räumen sollte eine große Unterlage (Teller, Tablett mit Sand) genutzt und an auslösende Rauchmelder gedacht werden.