Bei Moesgård nahe dem dänischen Aarhus fand sich 1850 das Vorbild zu diesem Stein, der eine - möglicherweise langbärtige - Gesichtsdarstellung zeigt, welche inzwischen zum Logo des dortigen Museums MOMU wurde. Auf drei der Seiten dieses Maskensteines sind Runen eingeritzt. Diese geben leider keine Auskunft darüber, wen oder was das Gesicht, bzw. "die Maske" darstellt, auch wenn es gelegentlich ohne irgendwelche Bezüge als "Odinsmaske" oder "Wodansmaske" bezeichnet wird. Darstellungen auf schwedischen Runensteinen weisen gewisse Ähnlichkeiten auf und haben zu Interpretationen in Bezug auf den Halbgott Loki geführt, aber auch das kann nicht als gesichert gelten.
Eine weitere Interpretationsmöglichkeit wäre, daß es sich bei diesen "Masken" um eine Darstellung des schützenden Geistes des jeweiligen Ortes handeln könnte, denn eine abschreckende Wirkung geht von Ihnen allemal aus. Runensteine wurden manchmal durch Schriftzauber vor Vandalismus bewahrt, vielleicht handelt es sich hier um einen Bildzauber, welcher ähnliches bewirken soll? Den Amulettcharakter könnte man auf Basis dieser Informationen dann wohl als schützend und Unheil abwehrend bezeichnen.
Heute ist der 160 cm hohe Stein, mit seinen bunt bemalten Ritzungen, im genannten Museum ausgestellt. In einer bilderarmen Zeit wird er schon damals sehr eindrucksvoll gewesen sein und besonders auch für Erinnerung an einen Menschen namens Fúl gesorgt haben, der nämlich in der Inschrift genannt wird:
1. Seite: kunulfR : auk : augutr : auk : aslakR : auk : rulfR : risþu
2. Seite: : stin : þansi : eftiR : ful : fela(k)a : sin : | : iaR : uarþ (:) ...y-- : tuþr :
3. Seite: þą : kunukaR : | barþusk
übersetzt: Gunnulfr und Eygautr (Auðgautr) und Áslakr und Hrólfr errichteten diesen Stein in Gedenken an Fúl, ihrem Partner, der starb, als Könige kämpften.
Kunst- und Epochengeschichtlich wird die Maske dem wikingerzeitlichen Mammenstil zugeordnet.
- Material Kunststein
- Größe ca. 110 x 47 x 34 mm
- Gewicht ca. 303 g
