Modernes Heidentum | Runen

Licht ins Dunkel – der übersetzte Zwerg und die Väntljusstaken

20. November 2023
Das Bild zeigt die Artikelüberschrift vor einem bärtigen Zwergenkopf aus Textil

Zu der „neuen Tradition“ der Wartelichter / Väntljusstaken im germanischen Heidentum (Asatru), in den sechs Wochen vor der Wintersonnenwende jeweils eine Kerze aus einer Gruppe von 6 meist runenverzierten Kerzen anzuzünden, gibt auch jeweils Texte zu den einzelnen Kerzenterminen. Diese Texte werfen Fragen auf: Was kann bei Übersetzungen schiefgehen? Haben Ritualtexte Macht? Hat sich in diesen Ritualtexten heimlich Dvergartru (Zwergenverehrung / Glaube an Zwergenkult) eingeschlichen? 😉 Jetzt ist dieser viel zu lang gewordenen Beitrag entstanden, der auch Informationen zum Brauch der Wartelichtleuchter bietet. Hier versuche ich, meine schon länger gährenden Fragen zu formulieren, denke über Antworten nach und würde gern wissen, wie andere das sehen.


Der Brauch der Väntljusstaken

Kurz zur Erklärung für die Leute, die noch nie von den Väntljusstaken gehört haben: 2008 entstand bei einem schwedischen Heidenpaar der Wunsch, in der dunklen Zeit vor der Wintersonnenwende etwas Ähnliches wie einen Adventskranz zu haben. Sie schufen die Idee von sechs runenverzierten Kerzen in einem Leuchter. Diese werden an den sechs Donnerstagen vor dem 21. Dezember nach und nach entzündet, so dass zum Zeitpunkt der Wintersonnenwende schließlich alle brennen und damit die wieder länger werdenden Tage begrüßen. Beim Entzünden der Kerzen kann jeweils ein Vers gelesen werden. Hier geht es jetzt um diesen Ritualtext und die Übersetzung. Mehr zu den Väntljusstaken hier.

Das Bild zeigt einen winterlich dekorierten Holzleuchter, in dem sechs runenverzierte Kerzen stecken.
Ein sechsarmiger Leuchter ist ideal für Wartelichter
Hier sind 5 verschiedenen Kerzengruppen zu sehen, die jeweils aus sechs Kerzen bestehen, die mit Runen verziert sind.
Kerzensets aus „Schabernacks Untiefen“

Die Fotos zeigen Werke von Anni, die auf ihrer Facebook-Seite „Schabernacks Untiefen“ zu sehen sind und die wir dankenswerterweise nutzen dürfen.

Runenkerzen und Ritualtexte

Reim und Inhalt

Um das Ganze nun richtig feierlich zu gestalten, schufen die beiden Schweden zu jeder Rune kleine Verse, die in reimender Form verfasst sind und beim Entzünden der jeweiligen Kerze gesprochen werden können. Die Idee des Väntljusstaken war als „Open Source“ in die Welt gesetzt und durfte gern weiterentwickelt und angepasst werden – was auch geschah.

Diese Verse wurden vielfach in andere Sprachen übersetzt. Schließlich werden sie in einem Ritual verwendet und da sollte eigentlich klar sein, um was es bei dieser kleinen „heiligen Handlung“ geht, auch wenn allein schon Sprachklang einen Zauber haben kann. Bei den meisten Übersetzungen reimen sie sich nicht mehr. Damit verlieren sie oft ihre äußerliche Schönheit, den klanglichen Rhythmus. Stattdessen wird dadurch das Augenmerk vermehrt auf den Inhalt gelenkt. Bei der Verwendung von Runen kann erwartet werden, dass sich der Text auf die Bedeutung der Runen bezieht. Schließlich soll das Ganze dann noch zur vorweihnachtlichen Julzeit passen. Das ist unterschiedlich erfolgreich gelungen, aber hier geht es nun speziell um den Vers zur Rune Ansuz, beim Entzünden der vierten Kerze. Da taucht nämlich ein Wort auf, dessen Übersetzung Fragen aufwirft.

Schwedischer Originaltext:
„Vi tänder det fjärde ljuset i vänt
och låter det i assrunans tecken brinna
I vördnad till guden som solen tänt
må det om regins makt åminna“

Übersetzung:
Wir zünden der Reihe nach die vierte Kerze an
und lassen sie im Zeichen der Ansuzrune brennen
In Ehrfurcht vor dem Gott, der die Sonne entzündete
möge es an [ hier regins“ übersetzen ]
Macht erinnern

altnordisches Fremdwort „regin“?

Im germanischen Heidentum werden ja gern Wörter verwendet, die aus dem Altnordischen stammen. Für ein Opfer- / Gabenritual gibt es das kurze Wort „Blót„, von vielen leider „Blott“ statt richtig „Bloht“ ausgesprochen – vielleicht, damit es im Deutschen nicht so blutig klingt, wo entgegen von Vorurteilen doch ganz banal Met oder Räucherwerk geopfert wurde. „Asatru“ klingt etwas exotischer als „Asentreu“, wird aber auch meist sehr deutsch ausgesprochen und stammt vom kurz und knackigen Wort „Trú„, das bedeutet „Glauben (an)“ bedeutet.

Vielleicht hatte die Verfasserin des schwedischen Textes zu den Väntljusstaken ganz einfach das altnordische Wort „regin“ als Begriff für „die (Be-)Ratenden“ und somit für „Götter“ genutzt? Laut dem „Lexikon der germanischen Mythologie“ wird in alten Quellen der Begriff „regin“ verwendet, wo die Götter zum Rat zusammenkommen oder wenn die Runen als reginkunnar von den Göttern Rat geben. Das wäre eine sinnvolle Übersetzung: Möge es (das Licht der 4. Ansuz-Kerze) an den Götterrat / die Göttermacht / die Götter erinnern.


Alles ein Kopierfehler?

Aus der Forschung zur germanischen Bildkunst ist bekannt, dass bedeutende Kunst nicht einzigartig sein sollte, sondern dass Kopieanfertigungen und Nachahmungen gängig waren. So konnten beispielsweise Personen, die einen gleichen Fibeltyp trugen, sich Gruppen oder Gemeinschaften zuordnen. Bei den Brakteaten (münzartige Schmuckanhänger mit bestimmter Formgebung) der Völkerwanderzeit ist zu sehen, dass oft Kopierreihen angefertigt wurden: Nicht jedes neu angefetigte Stück war eine Kopie des Originals. Indem auch die Kopien kopiert wurden, mehrten sich allerdings Ungenauigkeiten und Fehler. Es gibt daher Abbildungen, die sich auf mehreren Brakteaten in gleicher, aber abgestufter Form finden lassen, die von „deutlich erkennbarem Tier in gewundener Körperhaltung“ bis hin zu „merkwürdigem Knotenornament“ reichen. Auch Runen finden sich auf diesen Brakteaten – und das ist interessant für unser Übersetzungsproblem!

Nicht viele nordeuropäische Menschen in der Völkerwanderungszeit konnten schreiben. Dennoch finden sich Runeninschriften aus dieser Zeit, beispielsweise auf den Gallehus-Hörnern und eben auf Brakteaten. Einige dieser Runenschriften können heute sogar mehr oder weniger genau übersetzt werden. Es wird vermutet, dass die Runen auf einigen Brakteaten jedoch von Menschen geritzt wurden, die deren Schriftbedeutung nicht kannten. Durch das unkundige Kopieren entstanden Schreibfehler bzw. unlesbare Runeninschriften, die dann sogar weiterkopiert wurden. (Das war wohlmöglich auch nicht so schlimm, denn allein die Kunst der Schreibens, die Verwendung der bedeutenden Zeichen war ja schon machtvolle Zauberei, verkörpert auf den Amuletten.)

Ist das wohlmöglich jetzt mit dem schwedischen Text passiert? Hat sich erst in einer Übersetzung die Großschreibung und damit die Wirkung des Wortes Regin als Name gefunden, und diese Übersetzung war dann Grundlage für weitere? Liegen deshalb mehrere Texte vor, die „an die Macht Regins erinnern“?


„Regin“ als Name übersetzt


Aus „regin“ wird „Regin“

In den von mir gefundenen Übersetzungen wird „regin“ nie mit „Götter“ gleichgesetzt. Die französische und finnische Übersetzungen arbeiten mit den Begriffen „Regent“, „Herrschaft“ oder „Lehrer“, also „Möge es an die Macht der Regentschaft erinnern“ und entsprechend. In sehr vielen Übersetzungen allerdings wird „regin“ als Eigenname übernommen, obwohl er dann im Schwedischen groß geschrieben worden wäre. Es heißt dann „möge es an Regins Macht erinnern„.


Wer ist dieser Regin?

Die Vielfalt das nordischen Gottheiten kann ja bei intensiver Beschäftigung schnell mal unübersichtlich werden, aber handelt es sich hier um eine Gottheit? Tatsächlich gibt es in der nordischen Überlieferung den Namen „Reginn“, oft Regin geschrieben und der als „der Mächtige“ übersetzt: Einer ist ein Zwerg und wird in der Auflistung von Zwergennamen in der Völuspa genannt, der andere ist der Ziehvater von Sigurd dem Drachentöter aus der bluttriefenden Saga von den Völsungen.

Über den Zwerg Regin aus der Völuspa ist nichts Individuelles überliefert. Der Regin aus der Sigurdsaga schmiedete unter außergewöhnlichen Umständen das berühmte Schwert Gramr, wodurch er wahrscheinlich ebenfalls irgendwie ein Zwerg ist – oder es ist sogar möglich, dass der Zwerg aus der Völuspa und der schmiedende Ziehvater Sigurds identisch sind. Schauen wir mal, was wir über Zwerge und Ziehvater Regin aus den historischen Quellen erfahren:


Regin und (andere) Zwerge in der nordischen Mythologie

Schmiedende Zwerge

Zwerge sind allgemein für ihre Schmiedekunst berühmt, sie schufen viele der göttlichen Werkzeuge wie Thors Hammer „Mjöllnir„, Freyas Halsschmuck „Brisingamen“ oder Odins Speer „Gungnir„. Manchmal werden sie auch mit Bezeichnungen versehen, die als „Schwarzalben“ oder „Dunkelalben“ zu übersetzten sind, wohingegen es auch „Lichtalben“ gibt, die Alben oder Alfen. Letztere werden in den alten Berichten oft in einem Zug mit den Asen(-Göttern) genannt und sind mythologische, aber nicht genau zu definierende Wesen, die für Fruchtbarkeit und Familie wichtig sind.


Zwerge, Wichtel, Alben im Volksglauben

Die Feier des Alvablot, dem Opferfest im Spätherbst zu Ehren der Alben, ist für Schweden aus historischen Quellen belegt und gehört für viele heute zum Neuheidentum. Zwergenkult ist historisch nicht nachweisbar. Die Menschen in Skandinavien stellen zwar heute noch dem Hausnissen eine Schüssel Brei zu Weihnachten hin, was vermutlich auf vorchristliche Gebräuche zurückgeht, und die regionale Gruppe des Eldaring im Ruhrgebient, die sich wegen regionaler Bergbautätigkeit und Metallkunst „Schwarzalben“ nennt, gestaltete zur Ostarafeier 2022 ein kunstvolles Blot mit Zwergenbezug, aber sie werden nicht den Gottheiten ähnlich dargestellt und verehrt.

(Infos zu Alfablot und Zwergennamen aus dem „Lexikon der germanischen Mythologie“)


Charakter von Zwegen

Über Reginn / Regin aus der Sigurdsaga heißt es, dass er ziemlich bösartig sei und den Sagahelden Sigurd dazu bringt, Reginns drachenartigen Bruder Fafnir zu töten. Schließlich tötet Sigurd auch Reginn, um nicht selbst von ihm getötet zu werden. Auch das passt wieder zur Zwergenüberlieferung, denn meist wissen wir nur ihre Namen, in deren Übersetzungen sich, neben wenigen Hinweisen auf Weisheit oder Tod, vielfach missgüstige, streiterische, furchtsame, diebische und betrügerische Eigenschaften finden. Auch Über die beiden Zwerge Fjalar und Galar wird ausführlich berichtet: Sie brauen den Skaldenmet und begehen im Laufe der dazugehörigen Geschichte einige Morde. Ich als über 180-cm-große Frau möchte keinesfalls Zwerge diskriminieren, zumal das Thema der körperlichen Größe von Zwergen und Riesen in den Eddatexten eine besondere Betrachtung verdient. Festzuhalten ist: Zwerge scheinen anderen Wesen gegenüber meist nicht gerade wohlwollend zu sein. Auch mit den ihnen verwandten Wichteln und Kobolden (Hausnisse, Klabautermann, …) sollten Menschen es sich nicht verscherzen, wie alte Volksbräuche überliefern.


Ein Zwergenritual? Dvergartru?

Durch die Übersetzungen gedenken unzählige Menschen im 4. Ritual der Väntljusstaken nun diesem boshaften und intriganten Zwergenwesen, die beide nichts mit winterlichen Feierlichkeiten zu tun haben. Damit hat sich meiner Ansicht nach ein Zwergenkult („Dvergartru“) in die heidnische Ritualpraxis eingeschlichen. Das wird in den meisten Fällen wohl unbeabsichtigt passieren. Wenn wir jedoch Ritual und Kult ernst nehmen, sollten wir darüber nachdenken, wessen Macht mit rituellen Handlungen gestärkt wird und mit wem wir uns im Ritual verbinden: Wir geben diesen Gottheiten, Ahnen oder Wesenheiten Teile unserer Lebenszeit. Wenn wir Namen nennen, erinnern wir, halten so jemanden lebendig, machen unsterblich, verbreiten eventuell Ruhm und Geschichte der genannten Person, Gottheit oder Wesenheit.


Fragen an Menschen mit Väntljusstaken

Vielleicht wird dieser Text auch von Leuten gelesen, die ein Väntljusstaken gerade nutzen. Wie seht Ihr das? Zündet Ihr nur die Kerzen an? Lest Ihr einen Text, vielleicht eine Übersetzung des schwedischen Textes? Lest Ihr vielleicht das sich reimende Original? Habt Ihr eine passendere Übersetzung oder habt Ihr Euch zu dem Regin etwas anderes gedacht? Ist soviel Zwergenkritik unangebracht? Und wie konnte das passieren, wo die Wurzeln des Asatru in Kulten liegen, die keine schriftlichen Offenbarungstexte und somit auch keine Übersetzungsprobleme mit irrtümlichen Paradiesäpfeln hatten, sondern mündlich mit kunstvollen Kenningar überlieferten und wirkten?

Sechs mit Runen verzierte Väntljus-Kerzen stecken in einem Leuchter, der aus einem Stück rohen Baumstamm besteht.
Ein weiteres Kerzenset von Anni aus „Schabernacks Werkstatt“


Anhang: Infos zu Väntljusstaken

Diese Idee der Väntljusstaken, die ausdrücklich keinen Bezug auf eine überlieferte, alte Tradition hat, sondern kreative Neu-Entwicklung von Ritualen im germanischen Heidentum ist, wurde in der heidnischen Szene begeistert aufgenommen und hat sich schnell verbreitet. Dazu gibt es einen Beitrag im Buch „Eldariten“, dem Ritualbuch des Eldarings, und verschiedene Seiten in den Sozialen Medien (FB, Insta), wo viele Beispiele für individuell gestaltete Runenkerzen und Väntljusstaken zu bewundern sind.


Warum 6 Runenkerzen

Da die heidnische Familie in Schweden, die diese Wartelichtleuchter erdachte, auch das Alvablot feierte, lagen zwischen diesem und dem Fest zur Wintersonnenwende genau sechs Wochen. Daher begründet sich die Anzahl der 6 Kerzen. Sie wollten die Kerzen allerdings nicht einfach durchnummerieren. Zufällig passte, dass die historischen Runenreihen am Anfang immer die festgelegte Folge der 6 Runen F U Th A R K haben, daher „Futhark“ genannt werden und diese Runen prima auf die 6 Kerzen zu verteilen sind. Das ist zwar eine praktische Einteilung, aber eigentlich ist die Zahl 6 in der nordischen Mythologie unbekannt.


Termine der Väntljus-Tage

Dass die Kerzen immer am Donnerstag entzündet werden, soll laut des nicht unumstrittenen Folkloristen Johan Theodor Storaker an der Verbindung von diesem Wochentag zur Volksmagie liegen: Am „torshelg“, wurde angeblich immer schon alten Bräuchen gefolgt. Wie auch immer – Thor gilt als Freund der Menschen und der „Donarstag“ ist sein Tag. Es ist selbstverständlich auch möglich, für die Termine auch einen anderen Wochentag zu nehmen, wenn es besser in die Lebensgestaltung passt.

Die Termine zu den Väntljus-Tagen sind jedes Jahr unterschiedlich. 2023 sind sie an folgenden Donnerstagen:

  • 16.11.2023
  • 23.11.2023
  • 30.11.2023
  • 7.12.2023
  • 14.12.2023
  • und am 21.12.2023, dieses Jahr direkt zur Wintersonnenwende


Abwandlungen

Es wird auch praktiziert, die Kerzen am Beginn alle zu entzünden, um sie dann Woche für Woche zu löschen und nach der Wintersonnenwende erneut zu entzünden. Damit wird der Wechsel der Tageslänge um die Wintersonnenwende herum verdeutlicht.


Der komplette Ritualtext für Väntljusstaken

Hier der schwedische Originaltext von Stina Christersdotter Jarenskog zu den Kerzenanzündungen:

Vi tänder det första ljuset i vänt
och låter det i färunans tecken brinna
Tills solens drottning på nytt återvänt
må det om hennes prakt åminna

Vi tänder det andra ljuset i vänt
och låter det i urrunans tecken brinna
Med allting som kommer och allting som hänt
Må det om tidernas gång åminna

Vi tänder det tredje ljuset i vänt
och låter det i thursrunans tecken brinna
När vinterns förödande krafter vi kännt
Må den om vårens återkomst åminna

Vi tänder det fjärde ljuset i vänt
och låter det i assrunans tecken brinna
I vördnad till guden som solen tänt
må det om regins makt åminna

Vi tänder det femte ljuset i vänt
och låter det i reidrunans tecken brinna
I längtan till det som en dag ska ha återvänt
må det om resan mot mål åminna

Vi tänder det sjätte ljuset i vänt
och låter det i kenrunans tecken brinna
Ett ljus som åter i mörkret är tänt
må det om julens hopp åminna

Und eine neue Übersetzung (auch inhaltlich in Bezug auf die Runen wieder ziemlich über´s Knie gebrochen, aber etwas gereimter, zwergenfrei und von mir):

Wir entzünden wartend die erste Kerze
und lassen sie leuchten in Fehus Schein
Bis die Sonnenkönigin wiederkehrt
Möge sie Erinnerung an Prächtigkeit sein

Wir entzünden wartend die zweite Kerze
und lassen sie leuchten in Uruz´ Schein
Mit allem, was komme, und allem, was war
Möge sie Erinnerung an Zeitenlauf sein

Wir entzünden wartend die dritte Kerze
und lassen sie leuchten in Thurisaz´ Schein
Wenn wir die erstarrende Kraft des Winters spüren
Möge sie Erinnerung an Frühlingsstärke sein

Wir entzünden wartend die vierte Kerze
und lassen sie leuchten in Ansuz´ Schein
In Ehrfurcht vor dem Gott, der die Sonne entzündete
Möge sie Erinnerung an Göttermacht sein

Wir entzünden wartend die fünfte Kerze
und lassen sie leuchten in Raidos Schein
Sehnsucht nach dem, was erreicht werden wird
Möge sie Erinnerung an Reiseziel sein

Wir entzünden wartend die sechste Kerze
und lassen sie leuchten in Kenaz´ Schein.
Ein Licht, wieder in Dunkelheit entflammt
Möge sie Erinnerung an Weihnachtshoffnung sein

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